Sonntag, 3. September 2017

Maroni-River-Tour

Zum Gebiet Guyana gehören (British-)Guyana, Suriname und Französisch-Guyana. Die Länder sind sehr wasserreich, viele Flüsse durchziehen die Landschaft. Der Maroni-River ist der Grenzfluss zwischen Suriname und Französisch-Guyana, unendlich breit, allerdings auch nicht sehr tief. An seinen Ufern leben viele "Black Maroons", Nachkommen der Sklaeven aus Westafrika, und "Amerindians", Nachkommen der hiesiegen Indianer in kleinen Dörfern, oft ohne dass Straßen dorthin führen, so dass der Fluss die einzige Verkehrsanbindung ist. Heute nehmen wir an einer Tour mit einer Piroge teil, um solche Dörfer und die Flora dieses Gebiets kennen zu lernen
Kleines Black-Maroon-Dorf auf der Seite von Suriname
"Unsere" Piroge. Wir sind knapp 20 Personen mit einem französischen Führer, der auch ein bisschen englisch spricht
Papayabäume, vorn der männliche, hinten der weibliche, der dann nach erfolgreicher Vereinigung die Früchte trägt
Die Perspektive macht's
Es gibt hier zahlreiche Sträucher und Früchte, die wir noch nie gesehen haben. Und deren Namen wir uns leider nicht merken konnten, zumal die Führung auf Französisch lief
Blüte und Frucht. Viele der Pflanzen hier werden für medizinische Zwecke genutzt
Ein Tukan, wunderschöne Farben! Dieser wurde als Jungvogel von einem der Dorfbewohner gefunden, gefüttert und aufgezogen
Die Häuser bestehen aus Brettern, Fenster werden mit Tüchern verhängt, alles ist unendlich einfach, wir sind im Grunde erschüttert. Immerhin erhalten diese Dörfer in Suriname fließend Wasser und Elektrizität von Staats wegen, das ist in Französisch-Guyana anders
Bei aller Einfachheit fehlt dies allerdings nicht: Musikanlagen mit riesigen Boxen. Wenn hier gefeiert wird, fallen uns die Ohren ab!
Nächster Halt auf der Seite von Französisch-Guyana ist ein Black-Maroon-Dorf, in dem diese Pirogen hergestellt werden
Kleine neugierige Kinder, die es aber nicht wagen, ihre Neugier so richtig zu zeigen
Im Entstehen: eine große/lange Piroge. Diese Art, Boote zu bauen, soll hier entstanden sein und dann nach Afrika und Nordamerika gebracht worden sein
Der Unterbau einer Piroge entsteht aus einem einzelnen Stamm wie diesem hier. Damit dieser geweitet wird, wird ein Feuer in der Kuhle entfacht, worauf das Holz sich dehnt. Im Bild oben sieht man das vom Feuer geschwärzte Innere
Diese Palmenart ist für die Einwohner hier lebenswichtig. Aus den Stämmen bauen sie Häuser und Möbel, das Mark ist nahrhaft, die Blätter werden verwendet, um Dächer zu decken und Körbe und andere Gerätschaften herzustellen  und ...
aus den Früchten wird ein Saft hergestellt, der ähnlich nahrhaft ist wie Muttermilch
Auch hier ist alles mehr als einfach, und es gibt hier keinen Strom und kein fließendes Wasser vom Staat geliefert. Wasser liefert der Fluss, Strom wird über Diesel-Generatoren erzeugt. In den Regenmonaten (Juli/August), wenn der Strom so reißend ist, dass er nicht mehr von den Pirogen befahren werden kann, sind diese Dörfer völlig von jeglicher Versorgung abgeschnitten. Dann fehlt alles, was aus der Zivilisation gebraucht wird, und auch der Diesel ... Wie gut geht es uns dagegen!!!