Montag, 28. August 2017

Tag 6, die letzten Seemeilen auf dem Weg nach Französisch-Guyana, Montag 17:00 Uhr

und der Wind ist einfach nicht mehr mit uns. Was nicht überraschend ist, denn so sind die Bedingungen hier in dieser Jahreszeit nunmal. Hinzu kommt die Strömung, die uns entgegen steht, und so brauchen wir viiiel Zeit. Entweder es ist zu wenig Wind (unter 8 Knoten) dann müssen wir motoren, oder der Wind und damit die Welle werden zu viel, dann kommen wir kaum voran, und wir machen am Ende nur 2 Seemeilen auf unser Ziel zu. Letzte Nacht war wieder viel Wind bis über 21 Knoten (38 km/h), doch "dank" der Welle und der Strömung näherten wir uns dem Maroni-River nur wenig und die Fahrt war sehr ungemütlich. Deshalb haben wir die Fahrt reduziert, um es angenehmer zu haben.
Die letzten 60 Seemeilen bis zur Einfahrt in den Fluss müssen wir motoren. Ja, leider. Aber wir wollen ja auch mal ankommen, und die Tide muss für die Einfahrt stimmen, wo wir gleich im Fluss in der ersten Biegung ankern wollen. Erst morgen im Hellen können wir dann den Fluss weiter hinauffahren, die Tonnen leuchten nur im ersten Abschnitt.
Genau zum Sonnenuntergang um 17:44 Uhr werden wir die Ansteuerungstonne passieren. Dann haben wir die längste Kreuz unseres Seglerlebens hinter uns! In 5 Tagen und 8 Stunden sind wir von Tobago bis nach Französisch-Guyana in den Maroni-Fluss gesegelt. Die direkte Distanz beträgt 515 Seemeilen, wir sind über Grund 640 Seemeilen (1210 km) gefahren mit einem Schnitt von genau 5 Knoten (ca. 9 km/h).

Soviel zur Statistik dieses Törns, weitere Infos folgen, wenn wir uns ausgeschlafen und diese anstrengende Reise verdaut haben. Für uns war es ein Vorgeschmack auf den Pazifik, denn wir aber eben auch aus diesem Grund (der langen Seestrecken wegen) nicht besegeln werden.

VLG
Jo und Angelika

Selbstgebackene Brötchen und Marmeldenvielfalt, damit lässt es sich leben
Unser SSB-Funk findet keine Station, also verwenden wir den BGAN (Satellitentelefon) und haben für 0,50 € die Grib-Wetter-Daten. Da der BGAN übers Netzwerk angeschlossen wird, entfallen diese lästigen Treiberprobleme. Mittels der Software "GLASWIRE" unterbinden wir die Netzkommunikation aller anderen Programme, bis auf Windows 7. Dann nutzen wir einfach den TELNET Internet Access von AIRMAIL und schwupp sind Positionsmeldungen, Mails und Gribdaten hoch- bzw. heruntergeladen
Das Wasser ist sehr trübe, wir motoren auf teilweise 4 Metern Wassertiefe so dicht es geht unter der Küste, nicht übermäßig viele Fischer sind im Einsatz
Mit einem festen Ankunftstermin vor Augen, der auch zu der auflaufenden Tide passt, steigt wieder die Stimmung
Fischer, die auf Krabben oder größere Fische spekulieren