Um 11:00 Uhr runden wir die Nordostspitze von Tobago. Der Wind ist schwach, um 5 Knoten (ca. 10 km/h), und wir müssen eine Maschine mitlaufen lassen. Dies ändert sich auch über den Tag nicht wesentlich. Die Bewölkung nimmt zu. Um 16:00 Uhr sehen wir einen ersten kleinen Regensquall. Ein deutliche Stromkante markiert den Nordwest- und Südost-gehenden Strom, wir haben Glück und können den Südost-setzenden Strom eine Weile nutzen.
Das Meer ist ruhig und nur ein paar Seevögel umkreisen uns gelegentlich. Ein Frachter passiert uns an Backbord, ansonsten motorsegeln wir auf Steuerbordbug.
Wir machen immer wieder deutlich 5 Knoten über Grund* dank der mitlaufenden Maschinen. Ohne konstanten Wind von mehr als 8 Knoten macht das reine Segeln keinen Sinn. Es liegen ja auch noch 422 Meilen vor uns.
Um 17:00 Uhr erwischt uns ein Schauer, danach frischt der Wind auf 10 Knoten auf, wir können den Motor ausstellen. Ruhe kehrt ein, wir segeln. Durchs Wasser machen wir um 6 Knoten, über Grund um 5,5, der Strom ist nicht so stark wie vermutet.
Die Wetterberichte passen recht gut, es waren ja erst 3 (10 kn) und später 4 Windstärken (15 kn) aus Ostnordost (80-70 Grad) angesagt.
Nun geht es in die Nacht und langsam stellt sich der Fahrten-Bordalltag ein.
Liebe Grüße von Jo und Angelika
* "Fahrt über Grund" ist die für uns interessante Geschwindigkeit im Verhältnis zur Strecke, die wir zurücklegen wollen. Wenn wir z.B. bei Gegenwind oder Gegenstrom 5 Knoten "Fahrt durch's Wasser" machen, ist die Fahrt über Grund langsamer. Den Unterschied rechnen die Instrumente an Bord um.