Sonntag, 28. Januar 2018

Dominica und der Indian River, 4 Monate nach Wirbelsturm MARIA

Wie von einem riesigen Staubsauger ist Dominica abgesaugt worden und sieht aus wie "ein gerupftes Huhn". Dank des Regens wächst aber überall bereits wieder das Grün, Bäume haben erste Blätter, Gras, Nutzpflanzen und Blumen bahnen sich ihren Weg an die Luft. Doch bis wieder flächendeckende Blätterdächer gebildet sind oder die verbliebenen Palmen wieder stattliche Wedel tragen, wird es noch 3-4 Jahre dauern
Sturmschäden sind meist abgedeckte Dächer oder Holzhütten, die vollständig vernichtet wurden. Steinhäuser mit einer Betonplatte als Dach sind meist unversehrt

Die oberirdisch verlegte Elektrizität ist in Portsmouth zu 60% wieder hergestellt. Telefon funktioniert, doch Internet ist nur sporadisch vorhanden
Wir unternehmen eine Tour in den Indian River
So sah es dort im Mai 2017 aus ...
... und so heute, im Janaur 2018, nach MARIA

Mai 2017

Januar 2018. Die PAYS-Leute (PAYS=Portsmouth Association for Yachting Services and Security) haben, als die Menschen auf der Insel wieder versorgt waren, zuerst den Indian River, ein Naturschutzgebiet, befahrbar gemacht. Wie fast alle Straßen war er mehr oder weniger verschüttet
Der Hurrikan fegte mit der Stärke 5 (bis 280 km/H) von 21:00 bis 04:00 morgens über die Insel. Diese Nachtsause war ein Glück, denn so waren die Menschen in ihrem Zuhause und wurden nicht auf entfernten Arbeitsorten oder unterwegs auf den Straßen überrascht

Mai 2017, vor MARIA

Januar 2018
Auch die Bush Bar ist wieder aufgebaut, wobei der mächtige Tresen den Hurrikan ohne Macken überlebt hat. Ebenso die nette immer lustige Barfrau

Die liebe nette Barfrau und Jerome von PAYS, unser Führer, mit den Crews der MOJITO und der MAGIC CLOUD. Der "Dynamite"-Rumcocktail ist immer noch so lecker wie 2017!
Die Tiere kehren zurück


Am Sonntag Abend veranstaltet PAYS das erste Barbeque seit Maria, und wir sind dabei! Was für ein tolles Ereignis. Mehr als 50 Seglerinnen und Segler erfreuen sich am All-You-Can-Eat Event

Rumpunsch satt
Mehr als 30 Yachten liegen Ende Januar bereits wieder in der Prince Rupert Bay.
Wir sind froh, dass wir die Fahrt hierher gewagt haben: froh, weil den Menschen, die wir im Mai kennen gelernt hatten,  nichts passiert ist; froh, weil wir wieder die besondere Freundlichkeit und Offenheit der Menschen auf Dominika erleben durften; froh, dass die Insel sich langsam wieder erholt und nicht mehr wie bei uns im Winter braun, sondern wieder grün ist. Wir sind beeindruckt davon, was alles schon wieder repariert und in Ordnung gebracht wurde, es ist zwar noch immer viel zu tun, und in den entfernteren Orten gibt es z.B. noch immer keinen Strom, aber ... die Menschen lassen sich nicht unterkriegen, sie sind nicht niedergeschlagen und jammern nicht, nein, sie sagen "Wir schaffen das!" - und dabei vergessen sie nicht, das Leben zu genießen! Diese Einstellung hat auch wunderbar der "Maria Calypso" zum Ausdruck gebracht, ein Lied auf Dominica und seine Menschen nach "dem bösen Mädchen Maria", das während des Barbeques gespielt wurde und bei dem die Einheimischen alle inbrünstig mitsangen. Das war ein besonders Erlebnis!