Donnerstag, 26. Oktober 2017

Auf in die Store Bay

Wir brechen früh auf in der Englishman's Bay, wir werden drei Stunden für den Weg in die Store Bay brauchen, und von dort müssen wir dann noch nach Scarborough, um wieder einzuschecken. Das ist hier zwar etwas formloser als in Suriname, aber es muss sein, und es ist Freitag, am Wochenende würden Overtime-Gebühren anfallen. Das frühe Aufstehen bringt uns auf der Fahrt viel Freude! Zwei Delphinschulen begleiten uns, in jeder um die 15 Tiere, etwa 15 Minuten lang. Delphine sind magisch, sie wecken immer ein warmes Gefühl in uns und zaubern ein Lächeln in unsere Gesichter!
Nordküste von Tobago, oft windarm, aber dafür delphinreich
Zwei große Delphin-Rudel von je 15 Tieren begrüßen die MAGIC CLOUD
Meist schwimmen sie in Paaren
Und kurz vor Store Bay begegnen wir einer großen Gruppe Pelikane, die hier - was macht? Wir haben keine Ahnung. Vielleicht warten sie auf zurück kehrende Fischer in der Hoffnung auf Beute? Bisher hatten wir immer den Eindruck, sie wären nur zu zweit oder in Kleinstgruppen unterwegs

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Englishman's Bay


Traumstrand in einer Traumbucht! Die Englishman's Bay ist halbrund und nicht so groß, sie hat einen schönen Sandstrand mit Palmen und anderem Grün, an der Ostseite kann man schnorcheln und tauchen, und - es gibt Eula
Eula betreibt das Bar-Restaurant mit angeschlossenem Souvenir-Laden, so dass es an nichts fehlt! Zum Lunch gibt es zwei Gerichte, bei denen man sich aussuchen kann, ob man es mit Fisch, Shrimps oder Hühnchen haben möchte, zum Nachtisch gibt es leckeren Schokokuchen, und wenn man abends hier essen möchte, muss man Eula am besten tags zuvor Bescheid sagen, und man muss mit mindestens vier Personen kommen. Ansonsten schließt sie um 17 Uhr und fährt nach Hause.
So hat man unter der Woche den Strand fast ganz für sich allein, auf jeden Fall nach 17 Uhr - und die Bucht auch. Ein tolles Erlebnis!!!

Dienstag, 24. Oktober 2017

Big Game Fishing


In Charlotteville sind wir jeden Tag gegen 10:00 zum Fischmarkt gegangen, um Fisch zu kaufen. Leider war uns kein Erfolg beschieden, es gab keinen Fisch für uns. Am ersten Tag durfte Jo noch helfen, das Netz am Strand einholen, doch die Fische entsprachen nicht unserer Vorstellung. Wir wollten einen Dolphin Fish, auch als Mahi-Mahi bekannt. Am Tag unserer Abreise ein letzter Gang zum Fischmarktgebäude, "Was möchtet Ihr?" "Na, wir möchten gerne Fisch."  "Dies ist die letzte Tüte mit Fisch und die gehört dem Herrn dort" war die Antwort. Also kein Fisch, wir bleiben Vegetarier. Auf der Fahrt zur Englishman's Bay (5 Seemeilen um die Ecke) kommt unser Wobbler mit zwei Spanische-Makrelen-Erfahrung ins Wasser. Etwas Kraut lässt die Bremse jaulen, aber kein Fisch. Wir sind fast an unserem Ziel, da kreischt die Bremse wieder los. Ein Fisch, ein Fisch oder doch ein Stück Holz ?
Jo beginnt zu kurbeln, es ist bereits eine Menge Schnur abgelaufen, die Backbord-Maschine ist auf Standgas geschaltet. Es dauert.
Wir schalten auf Leerlauf, da zappelt definitiv ein Fisch, und zwar kein kleiner!!!
Wir sehen ein Rostrum, besser bekannt als Schwert. Wir sehen eine große Rückeflosse, klar ein Marlin. Kein kleiner Brocken, das schafft unsere Kühlbox absolut nicht
Wir überlegen. Mit uns zwei Newbies einen 2-Meter-Marlin an Bord zu holen, ist keine einfache Aufgabe. Und das Problem wäre dann noch, wohin mit dem Fisch, wir laufen eine völlig unbewohnte Bucht an. In jeder anderen Bucht gäbe es Abnehmer, doch wir wollen in die Englishman's Bay und wissen nicht, was uns dort erwartet
Deutlich zeigt sich die mächtige, langgezogene Rückenflosse
Doch zum Glück gibt es ja überall die Fischer. Wir machen uns bemerkbar und werden erhört! Die „ Anlandung“ durch die Profis. Wir sind dankbar für die Hilfe, der Fisch hat zwei Gabeln in unserem Fisch-Lexikon, also beste Speiseklasse. Es handelt sich um den Atlantischen Fächerfisch, dieser hier ein echter Kämpfer kurz vor seiner Anlandung. Wir freuen uns für die Fischer und tauschen gegen einen Mahi-Mahi, was die beiden kaum glauben können. Für uns ist das völlig ausreichend! Geht doch, mit dem Mahi-Mahi, man muss halt Angeln … können :-))
Wir haben bis heute nicht final ausdiskutiert, ob Angelika besser die Angel gehalten oder mit dem spitzen Gaff zugeschlagen hätte, oder Jo beides gleichzeitig und Angelika Jo festgehalten hätte oder ...
Ende der Aufregung
Der Mahi-Mahi, an dem wir zwei Tage lang essen
Unsere Spende für die sichtlich verdutzten Tobago-Fischer

Montag, 23. Oktober 2017

Charlotteville, Tobago

Nein, wir sind nicht in Norwegen!!! Wir sind auf Tobago, und es ist halt Regenzeit, und an manchen Tagen hängen die Wolken sehr tief und die Luft ist ... eher nass! Aber alles trocknet immer wieder schnell, und es ist und bleibt warm, der Regen bringt für uns willkommene Abkühlung! Das "Schiffchen" im Bild ist die 82-m-lange "Here Comes The Sun", eine Super-Luxus-Yacht, die All-inclusive-Chartergebühr beträgt 1,5 Millionen EUR pro Woche. Und Bill Gates hatte sie gerade in dieser Woche gechartert - das ist doch nicht mehr normal, oder???

Auf Tobago ist das Klima gleich viel angenehmer als im Norden Südamerikas, auch wenn es nicht regnet. Die Temperaturen sind zwar ähnlich hoch, aber es weht immer ein Wind, die Luftfeuchtigkeit ist nicht so hoch (65-70%) und das Wasser ist schön frisch! Wir fühlen uns wie befreit und haben viel mehr Lust auf Aktivitäten!

Uns fällt auch auf, dass die Menschen hier fröhlicher sind als in Französisch-Guyana und Suriname, sie haben scheinbar immer gute Laune und zeigen das auch. Das ist ansteckend, auch wir laufen hier mit einem Lächeln im Gesicht herum.

An Land treffen wir gleich wieder unseren einehimischen Bekannten, der erzählt, dass er am vergangenen Dienstag grad aus Deutschland zurück gekommen sei, wo er wieder als KFZ-Mechaniker gearbeitet hat, diesmal in Augsburg. Er hat nicht viel Zeit für uns, da er auf Freunde aus Deutschland wartett
Der neue Friedhof von Charlotteville, unten im Bild scheint auch ein Ausdruck dieser guten Laune, dieser Grundeinstellung dem Leben gegenüber zu sein
Die Herzen als Grab"steine" gefallen uns sehr, dazu überall nur Rasen, der von Schafen flach gehalten wird - einfach, praktisch und schön
Und wenn man genauer hinsieht, geht es weiter mit dem positiven Lebensgefühl: die Daten auf den Herzen sind mit  "Sunrise" und "Sunset" bezeichnet. Das ist doch sehr liebevoll - That's life - und nicht so tragisch geschwängert wie manches imposante Grabdenkmal in Nordeuropa
"Seine fishing" - die Haupt-Fischerei-Art hier auf Tobago
Das Netz wird an den Strand geholt - und eigentlich sind die Fischer nicht begeistert, dass sie fotografiert werden
Dass Jo dann beim Einholen des Netzes hilft, macht alles wieder gut
Der Fang - die vielen kleinen Fische als Beifang geben uns ein schlechtes Gefühl

Tobago erreicht

Hi,
wir sind wieder auf Tobago! Nach 3 Tagen flotten Segelns mussten wir etwas einbremsen, um im Morgenlicht in Charlotteville einzulaufen. Was bedeutet alle Segel runter, doch Wind und Strom 3 Knoten machen uns immer noch 6 Knoten schnell. Nach dem vielen Sonnenschein in Surinam am Ende unseres Aufenthaltes an der südamerikanischen Nordküste wurden wir in Tobago von der Regenzeit voll erwischt.
Nun sind wir bereits in die Englishman's Bay gefahren, eine Traumbucht im Sonnenschein, heute abend ganz für uns allein! Leider gab es keinen Fisch in Charlotteville zu kaufen, den haben wir dann auf der Fahrt hierher gefangen, Big Game Fishing, lasst Euch von den Fotos überraschen! In einigen Tagen werden wir in der Store Bay wieder guten Netzzugang haben. Dieser Blogeintrag erfolgte über Inmarsat Satelliten.
All well on Board!
Johannes und Angelika

Per Funk hatten wir schon gehört, dass in Suriname viele Schiffe mit asiatischer Besetzung unterwegs sind. Offensichtlich sind alle Fischer vor Suriname Chinesen. Sie leben auf ihren Schiffen und fahren täglich auf den Atlantik hinaus, um ihren Lebensunterhalt in Suriname zu verdienen. Der Zustand der Schiffe, die wir gesehen haben, ist ähnlich wie bei diesem hier ...
Die Geräte an Bord benötigen viel Strom: Navigationscomputer, Autopilot, Wassermacher. Die Windrichtung bestimmt die Segelstellung, und die behindert manches Mal die Solarpaneele auf dem Bimini. Aber es gibt ja mittlerweile leichte und flexible Paneele, von denen wir zwei besitzen und die der Skipper immer in die Sonne stellt, wenn Bedarf ist. So erhalten wir auch bei tieferstehender Sonne noch fast 10 Ampere. Planung ist alles!
Sonnenuntergang im Wolkenmeer - und trotzdem eindrucksvoll. Wir staunen immer wieder und sind froh, so etwas erleben zu können
Die "andere Seite" - auch in östlicher Richtung zaubert die untergegangene Sonne tolle Farbenspiele an den Himmel

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Plantage Frederiksdorp am Comowijne River

Wir besuchen die Resort-Anlage "Plantage Frederiksdorp" am Commewijne River. www.frederiksdorp.com
Der Anleger ist in einem gepflegten Zustand und wir werden sogleich freundlich begrüßt und willkommen geheißen
Wir erhalten eine Führung (kostenlos) und zum Dinner (Buffet) sind wir auch eingeladen, dort müssen wir aber zahlen, so wie für den Tagesaufenthalt, ca. 3 € pro Person Eintritt und das Buffet ca. 5 €. Wenn man das Schwimmbad nutzen möchte, zahlt man zusätzlich 3 €
Die renovierten Holz-Häuser der ehemaligern Plantage sind auf hohen Stützen gebaut. Dies diente zum Schutz bei Hochwasser, gegen Tiere und sorgte für gute Belüftung. Des weiteren zeigte man damit den Sklaven, wer hier das sagen (von oben) hatte
Der ehemalige Kessel einer Dampflok diente als Wasserbehälter
Sehr schön angelegte Natur
Das Haus des Plantagenbesitzers. Der Arzt hatte ein nahezu gleich großes Haus, das ebenfalls erhalten ist. Schließlich mussten die 200 Sklaven medizinisch versorgt werden. Außerdem stellte Frederiksdorp nach der Abschaffung der Sklaverei so eine Art Zentrale für die Vertragsarbeiter aller Plantagen der Umgebung dar und stellte neben dem Arzt auch das Hospital (nicht mehr vorhanden), die Polizeibüros und -wohnungen und das Gefängnis zur Verfügung
Im Resort können heute bis zu 100 Gäste versorgt werden, entweder in den verschiedenen Häusern der Plantage oder in neu gebauten kleinen "Cabanes"
Teil einer vergangenen Epoche
Die Anlage wurde gerade an diesem Tag an ein holländisches Investoren Konsortium verkauft. Wir sind eingeladen, mit am Tisch der Käufer zu sitzen und machen Smalltalk. Der Voreigner hatte das verfallende Anwesen für eine Gulden erstanden mit der Auflage, die erhaltenen Häuser zu renovieren, was er vorbildlich gemacht hat. Der jetzige Kaufpreis bleibt uns verborgen ... Alles sieht Tip-Top aus und der Manager und seine Crew geben sich alle Mühe, dass wir uns wohl fühlen. Wir haben auch das Glück, dass heute ein Hindu-Feiertag zelebriert wird mit vielen Lichtern und einer Trommelband, der Tag des Siegs des Guten über das Böse. Das Buffet am Abend bietet ensprechend indische Köstlichkeiten
Gegen die Moskitos in den Flussläufen und Bewäscherungskanälen hat man diese mit Fischen besetzt, die sich von den Mücken-Larven ernähren, dennoch werden zum Abend überall Räucherstäbchen angezündet, die Stech-Angriffe halten sich daher in Grenzen
Unser Führer in Bombenlaune mit vielen Detailinfos für uns
Ein Karte zeigt die Aufteilung der Plantagen um 1700
Ein Deutscher, Johann Friedrich Knöffel, gewann 1747 in einer Lotterie einen Streifen Land von 600 Meter Breite und 5000 Metern Länge am Commewijne River, aus der die Plantage Frederiksdorp wurde. Mit 200 Sklaven betrieb er den Anbau von Kaffee. 100 Tonnen Kaffee für 300.000 Gulden pro Jahr waren in der Blütezeit der Plantage ein sehr gutes Auskommen. Danach wechselte die Plantage noch 90 mal den Besitzer, nachdem die Kaffeepflanzen von Schädlingen zerstört worden waren, wurde auch versucht Kakao und Zitrusfrüchte anzubauen, doch machte z.B. die Versauerung der Böden die Arbeit zunehmend unrentabel
So nah waren wir der Kolonialzeit noch nie, wir sind nachdenklich und denken mehr an die armen Sklaven, die diese Lebensart ermöglichten

Dienstag, 17. Oktober 2017

Paramaribo, die Zweite

Um Suriname verlassen zu können, brauchen wir einen Ausreisestempel im Pass, den wir wieder bei der Military Police in Paramaribo erhalten, wir fahren also erneut in die Stadt. Weitere Behörden müssen wir nicht aufsuchen, bei der Maritime Authority (MAS) müssen wir uns beim Auslaufen nur per Funk abmelden. Wir nutzen den Tag noch für ein paar Einkäufe - und finden in einer Mall sogar Geschäfte, die nicht von Chinesen geführt sind!

Wir überlegen noch "Round-Up" oder "Glyphosate" zu kaufen, hier scheint gerade eine Aktion mit unverkäuflichen Produkten aus Europa zu laufen???
Krabben werden nicht gerade tierfreundlich angeboten, aber Frische geht eben über alles ...
Der Highway nach Paramaribo, am Abend zappelt dann keine der Delikatessen mehr, wir haben uns nicht getraut, eine Verköstigung vorzunehmen
Ich frage mich, wie lange diese Melonen dort so liegen können, Käufer sehen wir jedenfalls recht selten
Endlich mal echter Linksverkehr in einem Auto mit Steuer rechts!
Chinesischer Einkaufstempel